Conny Schuttack
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Digit. Bildbearbeitung -> Grundlagen -> Scannen und die richtige Auflösung
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Aus CF 10/99
Mit nur wenigen Einstellungen können Sie die besten Ergebnisse aus Ihrem Scanner holen. Entscheidend ist die Wahl der richtigen Auflösung.

Nun steht er also vor Ihnen: Ihr neuer Scanner mit dem Sie Ihre Bilder in den Rechner übertra-gen wollen. Wir gehen davon aus, dass Sie das Gerät bereits installiert, alle Kabel richtig ange-schlossen haben und auch die Bildbearbeitungs-software und der notwendige Scannertreiber schon auf dem Computer verfügbar sind. In die-sem Workshop geht es nun darum, die richtigen Einstellungen für das Digitalisieren der Fotos zu treffen. Wir arbeiten hierbei mit dem Epson Per-fection 1640 SU und dessen Software, bzw. Sil-verFast Eine der ersten Einstellungen betrifft die Auflö-sung des Scans, mit der Sie bestimmen, in wie viele Bildpunkte beziehungsweise Pixel der Scanner das Foto zerlegen und in den Computer übertragen soll. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Größe des digitalen Fotos - sowohl in Be-zug auf den Speicherplatz, den es auf der Fest-platte belegt, als auch im Hinblick auf die Größe, in der Sie es auf einem Farbdrucker oder einer Druckmaschine ausgeben können. Die Wahl der Auflösung will deshalb mit Be-dacht getroffen sein, denn sie stellt einen Kom-promiss dar: Digitalisieren Sie Ihre Fotos mit der höchstmöglichen Auflösung, die Ihr Scanner bietet, um "alles aus den Bildern her- auszuho-len", überfordern Sie schon mit wenigen Bildern Ihre Festplatte. Wenn Ihr Scanner beispielsweise eine maximale Auflösung von 1600 ppi bietet und Sie ein lO-mal-15- Zentimeter-Foto in dieser Auflösung einlösen, erzeugen Sie eine Datei mit weit mehr als 300 Megabyte - selbst auf einer CD-R finden dann lediglich zwei Bilder Platz
Und das Schlimmste ist: Dadurch wird die Aus-gabequalität auf Ihrem Farbdrucker nicht besser, denn diesen Informationsüberfluss kann der Printer nicht umsetzen, ihm reichen 200 bis 300 ppi als Bildauflösung völlig aus. ppi oder dpi? Der Standardfehler einer viel zu hoch stellten Scannauflösung entstand durch eine Verwechs-lung, an der die Industrie und die Medien nicht ganz unschuldig sind. In den meisten Datenblät-tern und Zeitschriftenartikeln werden nämlich die Druckpunkte (dpi- Druckpunkte pro Zoll) des Ausgabegeräts mit den Bildpunkten (ppi - Bild-punkte pro Zoll) des digitalen Fotos durch die Verwendung der Einheit dpi für beide Punktarten gleichgesetzt. Auch in vielen Scanprogrammen ist dies der Fall, was die falsche Annahme, für einen 1440-dpi- Drucker sei auch eine 1440-dpi-Bilddatei notwendig, verständlich macht. Der Drücker kann aber die Bilddatei nicht mit dieser extrem hohen Auflösung ausgeben, son-dern muss für die Erzeugung von Mischfarben viele seiner Druckpunkte nebeneinander in be-stimmten Mustern - so genannten Rastern - an-ordnen, um die exakte Farbnuance eines Bild-punkts zu erreichen. Ab einem gewissen Be-trachtungsabstand vermittelt diese Druckpunkt-matrix unserem Augeneindruck, der Drucker ha-be einen einzigen Bildpunkt in der gewünschten Farbe zu Papier gebracht. Daher reicht einem normalen Tintenstrahldrucker bereits eine Bildauflösung von 200 ppi, um das Foto hervorragend darzustellen - jede weitere In-formation in der Datei ist überflüssig und kostet nur zusätzlichen Speicherplatz. Zwischen den
Bildern mit 1200 und 300 ppi lässt sich kein Unterschied erkennen,. Die richtige Auflösung Bei der Wahl der richtigen Scannauflösung soll-ten Sie bereits vor dem Digitalisieren des Bilds wissen, auf welchem Ausgabegerät und in wel-cher Größe Sie das Foto später drucken wollen. Wenn Sie beispielsweise einen 10-mal-15-Zentimeter-Abzug in exakt dieser Größe auf ei-nem Tintenstrahldrucker zu Papier bringen, müs-sen Sie das Bild mit 300 dpi ohne jede weitere Skalierung scannen Schwieriger wird es, wenn Sie das Bild in einer anderen Größe ausgeben möchten. Wollen Sie es auf Ihrem Tintenstrahlprinter etwa doppelt so groß, also mit 20 mal 30 Zentimetern ausgeben, müssen Sie den 10-mal-15-Zentimeter-Abzug mit 600 ppi digitalisieren, um bei der Skalierung des Fotos auf das gewünschte Zielformat zu kommen. Glücklicherweise übernehmen aber meist die Scanprogramme diese Umrechnung. Zwar bleibt die Ausgabeauflösung mit 300 ppi - auch hier ist die Einheit nicht ganz korrekt - gleich, der Scanner digitalisiert das Foto aller-dings nun mit 600 ppi, um es auf das gewünschte Format zu skalieren. Unter "Bild (Ausgabe)" könnten wir jede x-beliebige Größe angeben - der Scannertreiber würde die notwendige Einga-beauflösung selbst bestimmen. So praktisch diese Sache ist, hat sie doch einen Haken: Je nach gewünschter Ausgabegröße ent-stehen "krumme" Auflösungsstufen. Möchten wir das 10-mal-15-Zentimeter- Bild beispiels-weise auf 13 mal 20 Zentimeter vergrößern und mit 300 ppi an den Drucker schicken, müsste der Scanner das Foto mit 399,965 ppi digitalisieren um die zusätzlichen Informationen für diesen Vergrößerungssprung zu erhalten - kann er aber nicht. Die lichtempfindlichen Elemente der Scanzeile, die das Bild abtasten, sind nämlich in festgelegten Schritten angebracht - beim Epson Perfection 1640 SU 600 pro Zoll -, und diese Scanzeile wird in ebenfalls festen Schritten am Bild vorbeigeführt - beim Epson Perfection 1640 SU 1200 Schritte pro Zoll. Den Wert von 399,965 ppi kann also lediglich der Scannertrei-ber errechnen, sprich interpolieren, aber das Ge-rät ist nicht in der Lage, ihn umzusetzen. Viele Scannertreiber führen diesen Umrechnungspro-zess zudem nur in unbefriedigender Qualität aus, so dass es sich empfiehlt, dies in einem Bildbe-arbeitungsprogramm vorzunehmen. Photo Shop zum Beispiel setzt mit der bikubischen Interpo-lation ein mathematisches Verfahren ein, das bei der Umrechnung zu deutlich besseren Ergebnis-sen kommt. Dazu muss der Scannertreiber jedoch ausge-trickst werden. In unserem Fall haben wir die Ausgabeauflösung auf 600 dpi erhöht und keinen weiteren Skalierungsfaktor eingestellt, so dass der Scannertreiber das Bild ohne weitere Berech-nung 1:1 an die EBV-Software mit 600 ppi wei-tergibt. Erst wenn das Bild in Photoshop geladen ist, stellen wir die Größe auf 13 mal 20 Zentimeter und die Auflösung auf 300 ppi - die Firma Adobe gehört zu den wenigen, die die richtige Einheit verwenden - und lassen die Software den Um-rechnungsprozess mit der bikubischen Interpola-tion durchführen. Keine Regel ohne Ausnahme Die genannten Tipps gelten ausschließlich für Fotos. Wer Texte und Grafiken, zum Beispiel Logos, digitalisieren will, sollte die Scannauflö-sung sehr viel höher einstellen. Für Texterken-nungsprogramme empfiehlt sich eine Scannauf-lösung von 600 ppi, um die Fehlerquote bei der Umsetzung des Bilds in eine Textdatei deutlich zu verringern. Gescannte Logos sollten Sie ebenfalls so hoch-aufgelöst wie möglich einlösen und sie dann entweder im EBV-Programm auf einen Wert um-rechnen, der sich für das Ausgabegerät eignet, oder mittels einer Vektorisierungssoftware in ei-ne Grafikdatei, zum Beispiel EPS, CMX, ver-wandeln. Allerdings ist bei der Umrechnung von Schwarzweißlogos das bikubischen Interpolati-onsverfahren nicht unbedingt die Ideallösung, in diesem Fall erweist sich "Pixelwiederholung" als besser. Noch ein Literaturhinweis: Wer sich eingehend mit dem Thema beschäftigen will, sollte sich das Buch "Scannen" von Helmut Kraus zulegen, das bei Addison-Wesley- Longman erschienen ist. Auszug aus Computerfoto 10/99 Workshop

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